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April 2023

Dieses Monat entwickelte sich unser Kuschelpony ein wenig zur Prinzessin. Er wurde sehr wählerisch, wer was tun darf. Das ging so weit, dass er nur mehr mir erlaubte, ihm das Halfter anzulegen. Und ab und zu gestattete er es mir auch nicht mehr. Dazu kamen noch einige Situationen, wo unser kleines Kuschelpony bei Dingen, die ich dachte, dass bereits sicher funktionieren, wieder in alte Angst-Muster zurückfiel. Etwas frustrierend für uns. Seit dem Tod des Kellerkinds ist es mit unserem Kuschelpony wieder schwierig geworden.

Dazu kommen noch Hengstische-Frühlingsgefühle. Die hatte er vorher nicht, weil unser Kellerkind das Kuschelpony immer im Rahmen gehalten hat. Das fehlt jetzt. Unser Kuschelpony ist nach wie vor extrem brav im Umgang. Aber er hat mich (als weibliches Wesen) extrem lieb, weiß aber genau, er muss sich bei mir benehmen. Tut er auch, aber es bedeutet für ihn extremen Streß. Er möchte – aber er benimmt sich mir zuliebe. Und ist hin und her gerissen. Ich muss extrem aufpassen, dass es ihn nicht „überkommt“ und beim ersten Blubbern oder Vorderbein heben gegensteuern.

Keine gute Situation – also haben wir einen Kastrations-Termin ausgemacht. Mir ist sehr unwohl dabei. Erstens hat er insgesamt eine extrem schlechte Wundheilung. Zweitens weiß ich nicht, ob er die OP mit mir verknüpft und dann auf mich böse ist. Läßt er sich danach gut versorgen? Geht alles gut, er ist immerhin schon 7 Jahre? …. So bedeutet es für ihn nur Stress und ich kann mit ihm nicht arbeiten. Also muss es wohl sein. Ich hoffe und bange.

Mai 2023

Die Kastration ist gut gegangen. Ich bin so froh. Er war unglaublich – ein echtes Wildpferd mit unglaublichem Überlebenswillen. Selbst mit einer Sedierung für einen Elefanten hat er sich noch losgerissen und ist weggelaufen – ja, GELAUFEN. Irre. Und wieso fangen lassen? Kann kaum mehr stehen, aber wenn es darauf an kommt, ist er weg. Unglaublich… Aber – dank einer erfahrenen und geduldigen Tierärztin hat dann alles geklappt. Unser kleines Kuschelpony war danach nur kurz auf mich beleidigt. Er hat sich so brav versorgen und verarzten lassen – auch das unglaublich.

Ich muss immer daran denken, wie er uns in der Tierklinik beim Box öffnen angesprungen und angegriffen hat. Und jetzt darf ich alles machen, ihn zwischen den Hinterbeinen verarzten und versorgen und er ist brav und lässt es zu. Auch wenn es für ihn unangenehm und teilweise schmerzhaft ist. Auch das ist unglaublich. ER ist unglaublich.

Juli 2023

Unser Kuschelpony ist wieder entspannt. Halfter hinaufgeben, Decken hinaufgeben, Führen, alles kein Thema mehr. Wir hätten nicht gedacht, dass eine Kastration so viel bewirken kann. Er steht jetzt mit einem seiner Freunde gemeinsam auf der Koppel, lässt sich sogar zu zweit führen und am Waschplatz frei stehend abspritzen.

Da er immer wieder leicht angelaufene Sehnen an den Vorderbeinen hat, haben wir ein ruhiges Programm. Außerdem ist es so schön zu sehen, wie glücklich er mit seinem Kumpel sein Leben auf der Koppel genießt. Wir konnten ihm sogar schon Gamaschen vorne hinaufgeben. Zuerst ist er verwurzelt, dann wollte er sie abschütteln, aber dann war alles kein Thema mehr.

Sein Fell glänzt mittlerweile wunderschön braun. Ich wollte das so gern fotografieren, aber er mag keine Fotos. Sobald ich das Handy in seine Richtung halte ist er entweder weg oder steht wie das ärmste, kleinste Tier perfektest unvorteilhaft da. Fotografieren unmöglich…

Kuschelpony: Oktober - Dezember 2022
Kuschelpony: Jänner - März 2023